Mach mit beim Wettrüsten

Dieser Artikel ist Teil des „Karnevals der Rollenspielblogs“ im Oktober ’13 zum Thema „Rollenspieltipps“. Moderiert wird er von der Zeitzeugin, in ihrem Startpost findet Ihr alle Artikeln des Monats. Hier findet Ihr den Forenthread für Diskussionen und Fragen.

The Alexandrian hat kürzlich einen coolen Artikel zum Thema “Wettrüsten zwischen SL und Spielern“ geschrieben. Er schlägt darin vor, charakter-optimierende Spieler einfach ihr Ding machen zu lassen und als SL nicht darauf einzusteigen. Und er schlägt vor, dass man die Expertise der Charaktere ruhig ingame nutzen soll, indem sie sich einen entsprechenden Ruf erworben haben und so z.B. für besonders kniffelige Fälle engagiert werden. Zudem sollte man Abwechslung in den Herausforderungen bieten, damit nicht nur die optimierten Werte zum Einsatz kommen.

Ich denke, jeder SL stand schon einmal vor dem Problem hochgezüchteter Charakter. Oft endet es dann entweder mit einem richtig fetten Wettrüsten, der Spieler und SL frustriert, oder mit Charakteren, die jede Herausforderung wegwischen, als wäre es gar nichts, was deren Spieler langweilt und den SL oft einige Nerven kostet. ZzbtInkompetenz muss halt bestraft werden.btzz Kurz gesagt, es macht so oder so keinen Spaß.

Wie kann man also in solchen Situationen “besser spielen“, wie der Karneval diesen Monat fragt? Zum einen, indem man sich eben nicht einfach aus dem Wettlauf ausklinkt. Als SL sollte man da schon mitmachen. Zzbt’Sollte mitmachen‘, gnagnagna. Labersack, werd deutlich. Man muss mitmachen!btzz Ja, denn wenn man einfach aufgibt, dann geht die Herausforderung für die Spieler völlig verloren und da sie ihre Charaktere optimieren, haben sie offensichtlich genau daran Interesse. Also gebt ihnen, was sie wollen. Das alleine wirkt aber ziemlich komisch. Die Orks, mit denen man sonst den Boden aufwischt, bringen einen auf einmal fast um? Glaubt einem kein Spieler. Im Gegenteil, die Meisten betrogen fühlen sich dann betrogen und das zu Recht. ZzbtUnd wie! Handwedelscheisse!btzz

Damit es funktioniert ist es wichtig, dass die Welt diese Entwicklung der Herausforderungen widerspiegelt. Also macht nicht einfach die Orks stärker, sondern sucht Euch wirklich stärkere Gegner aus. Statt in das Orkdorf geht es nun gegen einen Kommandotrupp von Eliteorks. Statt einer Wahl um den Dorfvorsteherposten geht es um eine handfeste Intrige gegen den König. Das gibt den Spielern und Charakteren das Gefühl etwas erreicht zu haben. Haben sie auch. Sie haben Regelwerke gewälzt, Fähigkeiten heraus gesucht und sich ein Konzept für ihren Charakter überlegt. Das ist Arbeit und sollte belohnt werden. ZzbtDu glaubst doch nicht, dass das einen der Weichei-Erzählonkel da draußen ernsthaft interessiert. Die fühlen sich angepisst, weil der Barbar ihren im stundenlanger Arbeit ausgearbeiteten Paktierer mit Persönlichkeitsstörung und Ödipuskomplex in Runde eins in blutige Fetzen zerreisst, noch bevor der seitenlange Monolog fertig war. Die interessiert doch nur ihr Erzählpenis. Legt mal die “Maske des Meisters“ ab und werft einen Blick über den Tellerrand!btzz

So kommt Ihr dann auch fast automatisch zu epischeren Geschichten. Und ein kleiner Tipp für Fortgeschrittene: Wenn Euch der Wettlauf zu schnell geht, dann darf der Eliteork oder der Rivale des Königs auch etwas besser sein als üblich. Es darf nur nicht derselbe Orks oder Dorfvorsteher auf einmal besser sein als vorher.

Foto von MA1216 unter cc-by-nc-nd.

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