Im Bauch des Golem

Dieser Artikel ist Teil des Karnevals der Rollenspielblogs, der im März das Thema „Im Mutterleib“ hat und von d6ideas in diesem Artikel eröffnet wurde. Diskutiert mit im Forum.

zzbtZahnräder? Ein Herz aus purer magischer Energie? Riesige mechnische Anlagen? Oder doch komplexe magische Sphären? Was soll einen denn sonst „im Bauch des Golem“ erwarten?btzz Das Thema ist ja „Im Mutterleib“, dementsprechend gibt es im Bauch des Golem auch Leben und nicht das, was Du vermutest. zztGolembabys? Das ich nicht lache.btzz Ja, klingt sicher ziemlich bescheuert, wenn Möwen lachen. Es werden auch kein Golembabys. Ich ging vor einiger Zeit „schwanger“ mit einer Idee für ein Kampagnensetting. Ich habe es auch einem Kumpel für eine Solokamapgne vorgeschlagen, aber die Idee fand keinen Anklang. zzbtWorum geht es denn nu, Labersack?btzz

Zwillinge? Drillinge? Tausendlinge!

Die Kampagne findet aus der Perspektive der Bewohner eines Golems statt. Eine komplette kleine Stadt wohnt in den Eingeweiden des Kontruktes. Der eingebaute Plot der Kampagne ist, dass diese Bewohner nicht wissen, dass sie in dem Golem wohnen. Sie kennen nur ihre kleine Stadt, die von einer magischen Barriere umgeben ist. zzbtDas ist ja das totale Computerspiel. Außen an der Stadt ist einfach eine unsichtbare Wand. Oder sieht das dann aus wie in der „Trueman Show“?btzz Eine unsichtbare Wand würde auf jeden Fall eine klare Botschaft senden und Probleme mit den Spielern vermeiden, aber es weiß ja jeder SL am besten, was seine Spieler akzeptieren. Die Städter wissen also nicht, dass sie einen Golem bewohnen. Zugleich sorgen sie aber mit ihrem Leben dafür, dass der Golem funktioniert. zzbtJeder hat nen Hometrainer und stampelt für das Vorankommen?btzz

Die Stadt hat in ihrem Herzen ein riesiges Heizkraftwerk, dass die Stadt mit Wärme versorgt und dem Golem gleichzeitig Energie spendet (Hierfür bieten sich übrigens prima feurige Orks und Goblins an). Es ist sozusagen das Herz des Golems. Es wird mit Kohle betrieben, die in Stollen unterhalb der Stadt abgebaut wird und die merkwürdige Qualität hat nachzuwachsen, wenn man die Stollen ein Weilchen unbeachtet lässt. zzbtDas ist nicht, was ich denke, das es ist oder?btzz Doch, das sind die „Därme“ des Golems. zzbtBuäärks!btzz Des weiteren gibt es noch eine (magische) Wasseraufbereitung anstelle der Nieren und an einem zentralen Platz der Stadt gibt es eine magische Halle, die die Bewohner neben den kargen Erträgen kleiner Gärten und unterirdischer Pilzplantangen mit Essen versorgt . Die ganze Stadt ist ein urbaner Sprawl, in dem alle Rassen in mehreren Ebenen übereinander leben.

Magische Hirngespinste

Über der Stadt beginnt der Himmel, der mit zunehmender Höhe immer stärker von einer Art Ranken bewachsen ist, die anscheinend die Luft für die Humanoiden der Stadt atembar machen, die „Lunge“ des Golems. Sie werden nach oben immer dichter. So dicht, dass sie niemand durchdringen kann. So kann man noch allerlei weitere Anspielungen auf den menschlichen Körper in dieser Stadt unterbringen und die Aufmerksamkeit der Spieler auf die Probe stellen. In der Stadt gibt es auch eine sehr verschlossen arbeitende Magiergilde. Diese verfügt über Zugang zu besonderen Portale, über die die Magier in eine merkwürdige magische Taschenrealität gelangen können. Dort können sie mit ihren Kräften magische Sphären steuern, die für das Überleben der Stadt essentiell sind. Werden sie nicht korrekt bedient, dann beginnt die Luft tödlich zu werden, es entsteht kein Essen mehr in der Halle und die Kohle wächst nicht mehr nach. Das ist das Gehirn des Golems und sein Betrieb ist für das funktionieren seines Körpers unerlässlich. Vielleicht kann er darüber sogar richtig gesteuert werden?

Ab diesem Punkt lässt sich die Tatsache, dass die Stadt in einem Golem liegt, nicht mehr oder nur noch sehr schwer verheimlichen. Doch das ist auch eine Möglichkeit die Kampagne zu spielen. Die Magier können die Elite der Stadt sein und die Mächtigsten unter ihnen werden aus dem Körper befreit und können in der „echten“ Welt leben. Doch dies ist nur den Magiern bekannt und sie wählen Kandidaten für ihre Arbeit selbst aus. Ein herrlicher Sumpf der Vetternwirtschaft oder des spartanisch angehauchten Elitetums. Oder aber die ganz Stadt weiß um ihren Wirt. Sie kennen die Bedeutung ihrer Taten und sie müssen auch aktiv dafür sorgen, dass der Golem arbeitsfähig bleibt. Er könnte z.B. im Kampfeinsatz sein und die Existenz der gesamten Stadt ist durch Schäden am Golem bedroht und die Stadt muss so gut sie kann dafür sorgen, dass sie am Leben bleibt. Durch Löcher im Rumpf werden Bewohner oder ganze Häuser hinaus gesaugt und durch besonders intensive Befeuerung des Golems kann seine Leistungsfähigkeit gesteigert werden, aber wie lange geht das gut?

Grenzenlose Grenzen

zzbtZiemlich absurde Idee. Jeder kennt doch Rollenspieler. Die wollen nie, dass ihr Charakter in irgendeiner Form gefangen ist und werden alles tun, dass sie da raus kommen. Egal ob sie wissen was es ist oder nicht.btzz Da sprichst Du sicher einen wichtigen Punkt des Szenarios an. Der SL sollte sich ein paar Gedanken dazu machen, ob und wie seine Spieler ein so begrenztes Setting akzeptieren. Aber ansonsten sehe ich da kein Problem. Zudem kann ja jeder die Idee abändern und erweitern, wie er will. zzbtNa dann mal viel Spaß…btzz

8 Responses

  1. Naja, es geht um Leute die im Innern ihres Maschinengottes Autochthon leben, dimensionsmässig abgekapselt von der eigentlichen Schöpfung.
    Exalted: The Alchemicals googeln.

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  2. Der Artificer (deutsch: „Baumeister“) aus Earthdawn ist ein korrumpiertes Metallelementar, das unterirdische Gewölbe mit komplizierten Fallen spickt und sich (wie bei den Horrors üblich) von dem Leid der Opfer nährt.

    Diese Assoziation hatte ich allerdings nicht…

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  3. […] Im Bauch des Golem Reptilienzunge: Haben Golems überhaupt ein Geschlecht? Wenn der Bauch des Golems für die beherbergte Zivilisation der Mutterleib ist, dann impliziert das doch… andererseits kommen in der Auflistung an geheimnisvollen Golemorganen, die der Malspöler da so als Schauplätze im Inneren der Bauchwelt vorschlägt, gar keine Gebärmutter, keine Plazenta (und auch keine Eierstöcke) vor… Die Weltraumprinzessin: Stell es dir als Bauchhöhlenschwangerschaft vor. (Die Idee – nicht die Bauchhöhlenschwangerschaft! – an sich gefällt mir, auch wenn mir nicht so recht einfallen will, was man da (langfristig) spielen kann.) Der Heidenjunge: Das Angenehme an einer Golem-Bauchhöhle ist ja die Tatsache, dass man einen Golem aus allen möglichen Sachen konstruieren kann. Somit sind in Fragen der Innenausstattung der Fantasie keine Grenzen gesetzt. […]

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